Über die Gesellschaft
Die Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft zur Erforschung von
Renaissance und Humanismus fühlt sich dem Erbe des Nürnberger
Humanisten Pirckheimer (1470-1530) verbunden. Im gelehrten
Diskurs mit Celtis, Dürer und Erasmus sowie als Übersetzer und
Editor griechischer, lateinischer und volkssprachiger Texte
nahm er eine zentrale Position im europäischen Geistesleben
der Frühen Neuzeit ein. Dem universalen Ansatz seiner
Gelehrsamkeit folgend, will die Gesellschaft die literarischen
Strömungen dieser Epoche durch interdisziplinäre Symposien
erhellen und für die Gegenwart erschließen.
In wissenschaftlichen Kolloquien werden die vielfältigen
literarischen, kunst- und kulturgeschichtlichen
Fragestellungen dieser Epoche disputiert. Das
Gründungssymposium 1983 widmete sich der Gattung "Brief" in
der Reformationszeit, es folgten Themen wie "Literatur und
Kunst um 1500", "Reiseberichte der Frühen Neuzeit", Symposien
zu Ulrich von Hutten und Hans Sachs oder der Schedelschen
Weltchronik, im Jahr 1991 wurden die "Folgen der
Entdeckungsreisen (1492) für Europa" untersucht, zu einer
Standortbestimmung im Verhältnis von "Humanismus und
Christentum" kam man 1992 bei einem Treffen im
Melanchthon-Haus in Bretten. 1996 tagte man in Krakau/Polen,
um sich über die "Europäischen Sodalitäten und den polnischen
Humanismus" zu verständigen. 1998 galt die Tagung dem Thema
"Wissen und Gesellschaft in Nürnberg um 1500".
1993 wurde die Willibald-Pirckheimer-Gesellschaft mit dem
Kulturpreis der Tucher-Stiftung für ihre Verdienste um die
Erhellung fränkischer und europäischer Geistesgeschichte in
der Frühen Neuzeit ausgezeichnet.